Eine Tragikomödie in zwei Akten von Donald R. Wilde
– ins Deutsche übertragen von Annette und Knut Lehmann
Inszenierung und Ausstattung: Oliver Meyer-Ellendt
Premiere: 22. Februar 1996
Inhalt:
Stellen Sie sich einmal vor: Sie sind 76 Jahre alt. Mit ihrem Mann und ihrem Sohn haben Sie ein schönes Leben verbracht. Ihr Mann ist vor einigen Jahren verstorben. Durch ein Hüftleiden sind Sie vorübergehend an den Rollstuhl gebunden und können sich im eigenen Haushalt nicht selbst versorgen. Gut, es wäre möglich, im Haus des Sohnes zu wohnen, doch die böse Schwiedertochter möchte das nicht. Sie könnten die Enkel hüten; auch das ist nicht gewollt. Als einzige Möglichkeit bleibt der Weg in ein Altenheim.
Alltag wie er sich bei uns und in anderen Ländern abspielt. Alte Leute, nicht mehr gebraucht, werden aus dem Schoß der Familie herausgerissen und in ein Senioren-, Alten- und Feierabendheim gebracht.
Genau so geht es Ellie Rheingold. Ellie ist wütend und traurig, denn so hat sie sich ihr Alter nicht vorgestellt. Allen lästig und auf den Wecker gehend wird sie ins Heim abgeschoben, wo sie mit den Heimbewohnern das gleiche Schicksal teilt: Warten, Essen, Verdauen und Schlafen. Durch Ellie erhoffen sich die Bewohner Abwechslung, denn sie ist anders und läßt sich nichts gefallen.
Eigentlich wollte Ellie noch ein paar schöne Jahre im Kreis ihrer Familie verbringen. Aber sie wird sterben. Das behauptet jedenfalls ein mysteriöser Mann, der sich als himmlischer Sendbote ausgibt und sie „nach drüben“ holen möchte. Sie glaubt ihm nicht und ist erst recht nicht bereit, mit ihm zu gehen. Denn Ellie hat noch einiges vor. Trotzdem läßt sie sich auf ihn ein und trotzt ihm einige Zugeständnisse ab. Zäh kämpft sie um ihr Leben.
Wie Ellie sich in dieser – zugegeben traurigen Situation durchschlägt, erleben Sie in dieser Tragikomödie. „Mutter und der Engel“ ist ein Stück voller Charme und Poesie, das sich den Themen „Alter und Tod“ auf zugelich rührende wie auch auf komische Weise zu nähern versucht und allen Mut machen soll, denen es ähnlich geht.
„Kopf hoch“ heißt die Botschaft und „Laß dich nicht hängen“.
Zu spät beginnt man erst dann mit dem Leben, wenn es ans Aufhören geht. Leben aber muß man das ganze Leben lang lernen und auch Sterben muß man das ganze Leben lang lernen. – Seneca
Alle Spieltermine (1996):
Mi, 20:00 Uhr | 28. Feb. | --- | 12. März | 19. März | |
Fr, 20:00 Uhr | --- | 07. März | 14. März | 22. März | |
Sa, 20:00 Uhr | 22. Feb. | 01. März | --- | 15. März | 23. März |
So, 17:00 Uhr | 23. Feb. | --- | 09. März | --- | --- |
Mi/Do, 20:00 Uhr | 27. März | --- | 16. Apr. | 23. Apr. | --- |
Fr, 20:00 Uhr | --- | 11. Apr. | 18. Apr. | 25. Apr. | --- |
Sa, 20:00 Uhr | 05. Apr. | 12. Apr. | 19. Apr. | 26. Apr. | 03. Mai |
So, 17:00 Uhr | 06. Apr. | --- | --- | --- | --- |
Darsteller
Eleanor Rheingold | Viola Bielenberg |
Neil, ihr Sohn | Tomas Schrewe |
Doris, dessen Frau | Kati Weiss |
Rose Kamen | Brigitte Bromacher |
Frank Giordano | Gerhard Vordemann |
Mrs. Cann | Hildegard Gronau |
Mr. Hammerstein/Charles | Frank Becker |
Wendy Windwood | Anja Euler |
Hinter den Kulissen
Regieassistenz, Inspizienz Melanie Kornder,
Barbara Görtz
Bühnenbau Johannes Bielenberg,
Erich Bittrich,
Raphael Schumann,
Renate Sorg
Beleuchtung Dieter Tornow
Andres Zarra
Verfolger Hans-Peter Rückert,
Christian Klisan
Ton Titus Nessel,
Mario Krug
Requisite Renate Sorg,
Brigitte Bromacher
Maske Heike Tölle,
Bianca Hammer
Souffleuse Heidi Schäfer,
Julia Wagner