Fisch zu viert

Ein Moritatsachenbericht von Wolfgang Kohlhaase und Rita Zimmer

Regie: Helma Diehold-Ehm

Premiere: 21. Oktober 1995


Die Bewohner des Hauses Heckendorf

Cäcilie ist die einzige, die fast verheiratet war – mit einem gewissen Rittemeister von Sundmann. Gleichwohl sie weiß, dass er geheiratet hat, glaubt sie dennoch an seine reuige Rückkehr. Ignorant-lasziv ergibt sie sich ihren Tagträumen. Überzeugt ist  sie freilich schon davon, dass die Sonne über dem Golf von Neapel versinkt. Wie dem auch sei, neben ihrer Pralinenleidenschaftz gibt sie sich wie man munkeln hört, seit über 20 Jahren einem Ersatz-Rittmeister hin.

Charlotte Heckendorf hast das Erbe ihres Vaters angetreten, “die Erde”, wie sie sich selbst auszudrücken pflegt, “mit Biier zu versorgen”. Für ihr eigenes Leben gilt das gleiche Prinzip wie für ohr Alkohol-Produkt: “Heckendorfbier muss wie ein Soldat in die Schlacht!” gestand sie unlängst Rudolf bei einem höchst vertraulichen Gespräch. Ihre seelische Indolenz läßt ihr allerdings nur wenig Zeit für Zwischenmenschliches. Obschon sie eine gewisse Neigung für poetische Ausdrücke verspürt. Über ihren Bieraktien vergißt sie leider hin und wieder, ob die Sonne nun blutrot oder nicht doch eher glutrot am Horizont versinkt.

Rudolf ist der Diener der drei Damen und seit etwa 20 Jahren der einzige Mann im Hause Heckendorf. Domestik ist an sich nicht seine wahre Berufung. Von seinem Vater, der Flötist war, erbte er eine mitunter nicht unaufdringliche Art, seinem Künstlersein Ausdruck zu verleihen – besonders sein Hang zu pathetischen – Entschuldigung – poetischen Ausdrücken schafft ihm eine gewisse Anerkennung bei den Damen. Im Grunde aber gelüstet es ihn nach Abenteuer und Ruhm; doch dazu mangelt es ein wenig an Barschaft. Seine besonderen Dienste für die Damen mögen ihm den Mangel ausgleichen helfen.

Clementine lebt zwischen ihren Kuscheltierchen, Strohblümchen, Püppchen, Fläschchen und Schächtelchen in einer romantischen Kitschwelt. Alles, aber auch wirklich alles hebt sie auf und hängt ihre Phantasien daran. Am erregendsten träumt sie indes davon, wie über dem Meer von Neapel die Abendsonne hinter einer goldgeäderten Wolke hervor einen glutroten Schein auf die Wogen wirft. Ihre Schwestern wissen nichts davon, wie so manches andere…

Alle Spieltermine (1993):

Mi, 20:00 Uhr29. Sept.---13. Okt.20. & 27.Okt.
Fr, 20:00 Uhr---08. Okt.------
Sa, 20:00 Uhr25. Sept.02. Okt.09. Okt.16. Okt.22. & 29. Okt.
So, 17:00 Uhr26. Sept.------------
Mi, 20:00 Uhr03. Nov.------24. Nov.01. & 08. Dez.
Fr, 20:00 Uhr---12. Nov.19. Nov.26. Nov.---
Sa, 20:00 Uhr06. Nov.13. Nov.20. Nov.------
So, 17:00 Uhr07. Nov.------------

Darsteller

Charlotte HeckendorfViola Bielenberg
Cäcilie HeckendorfIlo Klein
Clementine HeckendorfBrigitte Schulz
Rudolf Moosdenger, ihr DienerRoland Schmitt-Raiser
MoritatensängerWilfried Berndt
Uwe Reuschel

Hinter den Kulissen

AssistenzUte Bigelmaier
BühneJohannes Bielenberg
Technik
Hans-Peter Rückert
MaskeBianca Hammer,
Heike Tölle
SoufleuseAngelika Hufnagel
AusstattungNeues Kellertheater Wetzklar
MusikSoundmachine René Giessen / CD Hohner-Verlag